Archive for the ‘Admiral auf Reisen’ Category

Eine lange nicht erlebte Ruhe breitete sich in unseren Gliedern aus. In unseren ersten Tagen in dem gemütlichen Bungalow kamen wir das erste Mal seit unserer damaligen Rückkehr nach Caracas dazu, die Erlebnisse der letzten drei Wochen Revue passieren zu lassen. Es war ja in der Tat so einiges passiert, was uns die meiste Zeit […]


Das Schweigen stand im Raum. Es durchdrang noch die hinterste Ecke des Wohnbereiches, in dem wir saßen und darauf warteten, dass Roberto sich wieder fangen würde. Es war ein betretendes Schweigen. Unangenehm und so beschaffen, dass man am liebsten aufspringen würde, um in einem Akt der Orientierungslosigkeit in den Garten zu rennen, um sich dort […]


Er stand im Türrahmen wie ein großer Entdecker, der soeben den größten Schatz des Hauses einer erlesenen Besucherschar zur Bewunderung freigegeben hatte. Die Begeisterung, die sich in seinen Augen spiegelte, hätte man auch ohne weiteres auf das Antlitz des routinierten Indiana Jones abpausen können, der wieder mal dabei war, den mordlustigen aber stets unfähigen Ureinwohnern […]


Wunder gibt es immer wieder, heute oder morgen können sie geschehen. In unserem Fall begrüßte ich natürlich das Auftreten unseres Buswunders noch am selben Tag. Und tatsächlich waren wir diesmal im Glück, denn wir brauchten nur ein paar Schritte zu gehen und schon stand ein Bus bereit, in dem sogar noch viele Plätze frei waren […]


Roberto war der geborene Entertainer. Er zeichnete sich nicht nur als gewitzter Pfadfinder aus, der unerschrocken jeder Widrigkeit der venezolanischen Fahrkartenschalterbürokratie trotzte, sondern gebot auch über ein gigantisches Repertoire an Flachwitzen, Lebensweisheiten und guten Sprüchen für den richtigen Moment. Zudem war er ja gestählter Fremdenführer gewesen und konnte natürlich nicht umhin, uns hier und da […]


Der Fahrstuhl schien an Seilen aus Kaugummi zu hängen. Ich hatte das Gefühl, irgendwo zwischen viertem Stock und der Unendlichkeit festzuhängen. Ungeduldig malträtierte ich den Knopf mit dem großen B (für la planta bacha=Erdgeschoss) unablässig mit der Faust und verstärkte die Fahrstuhlrandale zusätzlich mit gesalzenen Fußtritten. Murphys Fahrstuhlgesetz setzte das Gesetz der Schwerkraft mal wieder […]


Er war wild, er war wütend, er war wahnsinnig. Er war auf einem Rachefeldzug gegen alle vermeintlichen Kasenrecorderräuber und Zeltaufschlitzer. Er war im Recht und schwang im Akt der schönsten Selbstjustiz sein Taschemesser. Sein Name war Thorsten, ein junger Mann, der in diesem Augenblick der furchteinflößenste Mensch in ganz Venezuela sein musste, einmal abgesehen vom […]


Der Plan stand und wir machten uns gleich den nächsten Tag daran, zu erkunden, welche Busse von wo in Richtung Küste und vor allem in Richtung Traumstrand Choroni fuhren. Nachdem wir das geklärt hatten, machten wir auch kein langes Aufhebens mehr darum und bestiegen mal wieder so einen Luxusbus der Marke Aeroexpresos Ejecutivos, die eine […]


Caracas ist eine Millionenstadt, ein Schmelztiegel der verschiedensten Einflüsse. Menschen aller ethnischen Gruppen und Hautfarben aus den weitesten Winkeln leben in diesem lang gestreckten Tal, in dem sich die Wolkenkratzer in die Höhe recken und sich die Armensiedlungen an seinen Hügeln hinaufziehen. Es ist ein Tal, in dem ab und zu eine Brise weht und […]


Die folgenden Tage versprachen in der Tat sehr geruhsam zu werden. Wir hatten genug Zeit, unsere Planungen in Ruhe angehen zu können und zu meiner ganz persönlichen Freude, erreichte mich beizeiten ein Anruf aus Good Ol Germany, für den meine Freundin zwar 120 DM bezahlen sollte, mir aber mitteilte, dass sie nun doch kommen konnte […]